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Ein Wochenende voller Osteopathie.

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Ich durfte vor zwei Wochen ein Auffrischungsseminar in Mannheim bei der Deutschen Gesellschaft für osteopathische Medizin (DGOM) teilnehmen.

Das ganze Wochenende drehte sich um den viszeralen Bereich im Körper, also alle Organe, die im Brustkorb, Bauchraum und im kleinen Becken liegen.

Der Kursleiter war sehr versiert und engagiert, was die Teilnahme kurzweilig und sehr interessant machte, so dass auch die sehr erfahrenen Osteopathen unter uns, begeistert waren.

Einige der Therapieansätze kamen mir zuerst unbekannt vor, oder weichten von der Art, wie ich sie gelernt hatte, ab. Durch die aufgeschlossene Art der Kursteilnehmer und des Kursleiters, war es einfach unterschiedliche Bezeichnungen auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Alle vorgestellten Therapien konnten praktisch wiederholt und geübt werden.

Leider ist es ein häufiges Problem in der Osteopathie, dass zuerst die unterschiedliche Begrifflichkeiten geklärt werden müssen, denn abhängig von derjenigen Schule, an der man die Osteopathie erlernt hat, gebraucht man eventuell abweichende Bezeichnungen für gleiche Vorgehensweisen. Doch das ist ein anderes Thema.

Ich kann einige neue Dinge gut in meine Arbeit einfügen und habe neue Ideen zum Thema Reizdarmsyndrom, oder andere entzündliche Darmerkrankungen von dem Kurs mitgenommen. Auch der Austausch mit den Kollegen über Behandlungsmöglichkeiten des Thoraxraumes war sehr fruchtbar. So sehr die Beschwerden differieren können, so unterschiedlich Therapeuten agieren, so vielseitig sind die Therapieoptionen. Ob im Sitzen, in Seitenlage, in Rücken-, oder in Bauchlage behandelt wird, so lange man mit der Struktur, die man behandeln möchte, in Kontakt steht, ist vieles möglich.

Der Thorax wurde mit unterschiedlichem Fokus auf die knöchernen Hülle (Rippen, Brustbein, Muskulatur, etc.) und auf den parenchymatösen Teil (Lungen, Lungenfell und faziale und bindegewebige Strukturen und Mediastinum) im Inneren des Brustkorbes betrachtet.

Dieser Teil war auch sehr interessant für die Behandlung von COVID Patienten mit pulmonaler Beteiligung.

Das Wochenende hat viele von uns wieder gezeigt, wie wichtig es ist präzise zu arbeiten. Es wurde wieder einmal klar, wie wichtig eine genaue Kenntnis der anatomischen Verhältnisse im Körper ist. Zu wissen welche Verbindungen zwischen den einzelnen Organen bestehen, welche Strukturen Einschränkungen, oder Asymmetrien zu anderen Organsystemen weiterleiten und dort zu Beschwerden führen können.

Den Körper als GANZES sehen und behandeln, das ist die Philosophie der Osteopathie, die mich so begeistert und den Unterschied zur Schulmedizin darstellt! Beides hat seine Berechtigung, jedes zu seiner Zeit.

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